Timotheus Magazin Nr. 45 - 04/2021 – Gesellschaftsfähiges Christentum?

Artikelnummer
177545

Timotheus Magazin Nr. 45 - 04/2021
Gesellschaftsfähiges Christentum?

Magazin Din A4, 44 S., Betanien Verlag 09.12.2021

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Aus dem Inhalt

  • Evangelium & persönliche Produktivität – Warum du als Christ über „christliche Produktivität“ nachdenken solltest
  • Warum die „Woke Culture“ die Evangelikalen spaltet – Ist das Christentum gesellschaftsfähig?
  • Die Realität des Übernatürlichen – Francis Schaeffer über das, was wir nicht sehen
  • Ein erfülltes Sklavenleben – Wie Edelsteine
  • Kämpfe für den Glauben, der den Heiligen ein für allemal überliefert worden ist
  • Eine kleine Analyse der Top-Worship-Songs
  • Buchrezensionen
  • Veranstaltungshinweise & Buchempfehlungen

Aus dem Editorial

Paulus schreibt in Römer 14,7-8: „Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. Denn sei es auch, dass wir leben, wir leben dem Herrn; und sei es, dass wir sterben, wir sterben dem Herrn. Und sei es nun, dass wir leben, sei es auch, dass wir sterben, wir sind des Herrn.“ Das ist weit mehr als ein typisch paulinischer Fatalismus (laut Philipper 1,23 wollte er lieber sterben als weiterleben). Hier in Römer 14 geht es um unser gemeinschaftliches Leben mit verschiedenen Ansichten und Meinungen. Dafür nennt Paulus zu Beginn des Kapitels zwei so wichtige wie einfache Regeln: nicht verachten und nicht richten (14,3). Wir Christen neigen allzu schnell dazu, Andersdenkende zu verachten, weil wir uns für neunmalklug, frei und reif halten. Diese überhebliche Herzenshaltung ist Sünde. Auf der anderen Seite verurteilen wir gern solche Mitchristen, die sich nicht so strikt an Regeln und Normen halten wie wir. Damit erheben wir Anspruch auf das Richteramt, das allein Gott zusteht (Vers 10-12). In Römer 14 geht es natürlich nicht um Meinungsverschiedenheiten zu glasklaren biblischen Geboten wie Ehebruch, Götzendienst usw. Es geht um umstrittene Grauzonen und Nebensachen wie Ernährung und Feiertage (Vers 2 und 5).
Und damit sind wir beim Thema und der aktuellen Gretchenfrage: Wie hältst du es mit Corona und der Impfung? Was mir an Paulus’ Aussage: „ob wir leben oder sterben, wir sind des Herrn“ so wichtig wurde, ist: Der Tod ist für uns nicht die ultimative Katastrophe. Für die nichtchristliche Welt ist es irgendwie logisch, dass um jeden Preis jeglicher Tod verhindert werden muss, denn für sie gibt es keine Hoffnung über den Tod hinaus. Für Christen hingegen fängt mit dem Tod sogar der bessere Teil des Lebens an. Deshalb sollten wir grundsätzlich eine andere Haltung zum Sterben haben als Nichtchristen. Wir können mit der Pandemie gelassener und zuversichtlicher umgehen als Ungläubige. Selbstverständlich ist und bleibt der Tod für uns eine extrem schmerzliche und möglichst zu vermeidende Sache. Als ich vor zwei Jahren eine Krebsdiagnose bekam, war mir das alles andere als fatalistisch egal. Die Vorstellung, meine Kinder nicht weiter beim Erwachsenwerden zu begleiten, war wie ein Albtraum. Gott sei Dank darf ich jetzt als vom Krebs vorerst geheilt gelten. Aber Paulus macht in Römer 14 deutlich: Nicht leben oder sterben ist entscheidend, sondern dem Herrn zu gehören und alles für ihn und auf ihn ausgerichtet zu tun. Christen sind in seiner Hand. Das ist eine beruhigende Gewissheit, bedeutet aber auch die hohe Verantwortung, in entsprechender Herzenshaltung zu leben. Das wird unser Miteinander bestimmen. Wenn wir so geprägt sind, wird Schmerz untereinander und Schmach für das Christentum verhindert und stattdessen Christus verherrlicht und seine Gemeinde erbaut (Vers 16-19).

Herzliche Grüße, euer Hans-Werner Deppe

 


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Einband Geheftet
Gewicht 0.150000
Ausrichtung reformatorisch
Seiten 44
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