Timotheus Magazin Nr. 56 - 03/2024 – Das Evangelium der Technik
Aus dem Inhalt
- Toxische versus heldenhafte Männlichkeit – Teil 1
- Die Eucharistie – das katholische Zerrbild des Abendmahls
- Kennt Gott die Zukunft? – Die Lehre des Offenen Theismus
- Die vollständige Waffenrüstung Gottes – Eine Betrachtung der geistlichen Ausrüstung in Epheser 6
- Ruth 3 – Eine Anleitung zum Dating? – oder: Menschen als Segenskanäle Gottes
- Buchrezensionen
- Veranstaltungshinweise & Buchempfehlungen
Aus dem Editorial
Nicht alles, was sich christlich nennt und mit einem Bibelzitat daherkommt, ist von Gott. Der Teufel selbst spielte auf Gottes Wort an, als er zu Eva sagte: „Hat Gott wirklich gesagt: …?“, und zitierte bei der Versuchung Jesu die Bibel (Lk 4,10). Auf ein krasses Beispiel für eine folgenschwere eigenwillige Bibel-Hineinlegung (so genannte Eisegese statt Exegese) macht Nancy Pearcey in ihrem neuen Buch „Der toxische Kampf gegen Männlichkeit“ auf Seite 270 aufmerksam:
Der Bestseller-Autor John Eldredge vertritt in seinem Buch [Der ungezähmte Mann] die These, Gott habe Adam außerhalb von Eden erschaffen und ihn erst später in den Garten gebracht. Daraus folgert er, dass ein Mann im Garten, dem Bereich von Ehe und Familie, nie ganz zufrieden sein kann: „Adam wurde im Ödland erschaffen … Er entstammt dem ungezähmten Teil der Schöpfung. Erst später wird er in den Garten Eden gebracht. Seit dieser Zeit … waren Jungen nie mehr im Schutz der Wohnung zu Hause, zog es Männer unwiderstehlich auf Entdeckungsreise … Das Herz eines Mannes ist im tiefsten Grunde unzähmbar und das ist gut.“ (Der ungezähmte Mann, Brunnen Verlag, Gießen, 20. Aufl. 2022, S. 20, Kursivschrift im Original) Das impliziert jedoch, dass Adam besser an seine Umgebung angepasst war, bevor Gott ihn in den Garten Eden sperrte und dass Eden Adams tiefste innere Sehnsüchte in Wirklichkeit unterdrückte. Wäre diese Auslegung richtig, würde das bedeuten, dass das Hauptproblem der Männer nicht ihre Sünde ist, sondern dass Gott schon bei der Schöpfung eine Diskrepanz zwischen dem wahren Herzen des Mannes und seiner Verantwortung für Ehe und Familie gelegt habe. Diese Auslegung würde auch bedeuten, dass die ursprüngliche Schöpfung eben doch nicht „sehr gut“ war.
Eldredge baut auf seine verdrehte Deutung des grundlegenden Schöpfungsberichts eine ganze Theologie und Buchreihe auf – bis hin zum Buch „Der ungezähmte Messias“. Männer könnten nur durch sozial distanzierte Wildhaftigkeit ihre gottgegebene Natur ausleben. Doch die Bibel verdeutlicht klar, dass der Mann für den Garten, für Ehe und Familie und für die Gemeinschaft mit Gott in dieser verantwortungsvollen Rolle geschaffen wurde. Für unsere ganze Lebensausrichtung und Orientierung ist es fundamental wichtig, dass wir verstehen, wie und wofür Gott uns geschaffen hat – und woher unsere Probleme kommen: von unserer Abwendung von unserer gottgegebenen Verantwortung und Rolle, von unserer Sünde. Für Lebensorientierung müssen wir „das Wort der Wahrheit richtig teilen“ (2Tim 2,15) und Bibelverdrehungen erkennen und entlarven. Möge auch diese Timotheus-Ausgabe dazu beitragen.
Herzliche Grüße, euer Hans-Werner Deppe
Weitere Infos zur Ausgabe finden Sie auf timotheusmagazin.de.
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Ausrichtung: | reformatorisch |
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Untertitel: | Das Evangelium der Technik |
Einband: | Geheftet |
Seiten: | 48 |
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