Timotheus Magazin Nr. 48 - 03/2022 – Das sprechende Bild
Aus dem Inhalt
- Bis dass der Tod euch scheidet!? – Was ist, wenn die große Liebe nicht mehr da ist?
- Das sprechende Bild aus Offenbarung 13 – Wie der Antichrist heute seine Propaganda verbreitet
- Missionsfreizeit in der Slowakei – Ein kurzer Bericht
- … es sei denn im Gesetz seines Gottes – Wie Verfolgung in Deutschland aussehen kann
- Niemand folgt seinem Herzen – Don‘t Follow Your Heart, Teil 2
- Buchrezensionen
- Veranstaltungshinweise & Buchempfehlungen
Aus dem Editorial
Kennst du „the land of the free” – das Land der Freien? Das sind die USA, und die Worte sind Teil der US-Nationalhymne „The Star-Spangled Banner“. Die USA sind bekannt als „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Beim Schreiben des Artikels über das sprechende Bildnis des Antichristen (S. 10) habe ich mich auch mit dem Wahrzeichen der USA, der Freiheitsstatue von New York, beschäftigt. Die Statue wurde den USA 1886 von Frankreich geschenkt und erinnert an die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialmacht. Auch ein vager Symbolismus für die Freiheit vom Sklaventum ist enthalten: Zu ihren Füßen liegen zerbrochene Ketten, die auf die Abschaffung der Sklaverei 1865 anspielen. Da die Ausnutzung der Schwarzen in den USA aber immer noch fortdauerte und ein umstrittenes Thema war, wurde die zerbrochene Ketten mehr oder weniger verschämt unter dem Gewand der Statue versteckt, anstatt sie wie ursprünglich geplant in ihren Händen zu platzieren.
Die Statue stellt die römische Freiheitsgöttin Libertas dar. Ihre siebenstrahlige Krone erinnert an die ägyptischen und griechischen Sonnengötter Sol und Helios; ihre sieben Strahlen symbolisieren die sieben Weltmeere und Kontinente. Wenn man die USA für ein christlich geprägtes Land hält, ist es verwunderlich, dass ihr wichtigstes Wahrzeichen eine heidnische Göttin ist. Einerseits hat das Christentum in den USA tatsächlich schier unbegrenzte Möglichkeiten – und wie viel gute Theologie und Literatur kommt von dort! –, andererseits ist der heidnisch-weltliche Einfluss aber so groß, dass man die Vereinigten Staaten durchaus als ein modernes Babylon betrachten kann, als eine trügerische und ungeheuer einflussreiche Mischung göttlicher und teuflischer Dinge.
Das Babylon der Offenbarung, der Antichrist und sein falscher Prophet versprechen auch vermeintliche Freiheit. Doch die biblische und die heidnische Idee von Freiheit sind grundverschieden. Die heidnische Freiheitsvorstellung verspricht: Tu, was du willst! Entscheidender Faktor ist die eigene Willensentscheidung. Doch dabei wird ignoriert, dass der Wille a) von innen durch das verdorbene Herz gelenkt, ja, durch die Sünde getrieben und versklavt wird und b) der Wille auch von außen manipuliert und gefügig gemacht werden kann, z.B. durch Propaganda. Bei biblischer Freiheit ist hingegen unsere Stellung entscheidend: Erlöste sind keine Sklaven mehr, sondern Söhne Gottes. Selbst ein kleiner Sohn, der noch abhängig von den Eltern ist, hat die Natur Gottes (frei von Schuld und Macht der Sünde), die Fürsorge Gottes (frei von allen Mächten) und die Verheißungen und das Erbe Gottes (frei von unerfüllten Bedürfnissen). Das ist wahre Freiheit, für die Christus uns am Kreuz freigemacht hat.
Herzliche Grüße, euer Hans-Werner Deppe
(Kommentare dazu können unter diesen Blogartikel gepostet werden)
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Ausrichtung: | reformatorisch |
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Einband: | Geheftet |
Seiten: | 40 |
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